Wann es sich lohnt einen Nasswäscher zu kaufen

31 Dezember 2020
 Kategorien: Bau & Bauunternehmer, Blog

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Nasswäscher werden in der Verfahrenstechnik zur Abluft-, Rauchgas- bzw. Gasreinigung verwendet. Wer also von einem gasförmigen Prozessstrom Bestandteile in fester, flüssiger oder gasförmiger Form abscheiden möchte, sollte sich einen Nasswäscher kaufen. Nasswäscher gibt es dabei in unterschiedlichen Bauformen wie dem Venturi-, Strahl-, Rotations-, Füllkörper- oder Sprühwäscher.
Im Apparat wird dabei die Gasphase im Gegenstrom zu einer fein dispergierten Waschlösung gefahren. Als Waschlösung dient meist eine wässrige Lösung. Wasser als Absorptionsmittel bzw. Lösungsmittel wird deshalb gewählt, da es zum einen preisgünstig ist und zum anderen flächendeckend verfügbar ist. Um allerdings die Absorptionsfähigkeit des Wassers zu erhöhen bzw. falls diese nicht ausreicht, um den jeweiligen Stoff zu absorbieren, werden diesem weitere Stoffe zugefügt.
So wird beispielsweise zur Rauchgasentschwefelung eine wässrige Kalksteinlösung eingesetzt. Zur Abscheidung von Schwefelwasserstoff oder Kohlendioxid kommt dagegen die Aminwäsche zum Einsatz. Dabei werden dem Wasser meist Ethanolamin-Derivate beigemengt, die dabei helfen, vor allem die sauren Gaskomponenten zu absorbieren.
Durch die Reaktion des zu absorbierenden Stoffes zu einer neuen Verbindung senkt zudem dessen Konzentration, was wiederum für ein höheres Konzentrationsgefälle zwischen Gasphase und Waschlösung sorgt. Dies wiederum erhöht den Stofftransport.
Eine weitere Möglichkeit, die Absorptionsleistung eines Nasswäschers zu erhöhen, liegt in der Erhöhung Kontaktzeit zwischen Gasstrom und Waschlösung sowie der Erhöhung der Phasengrenzfläche. Beides kann beispielsweise durch Einbauten in der Kontaktstrecke erfolgen. Hierzu kommen je nach Hersteller und vorliegenden Prozessbedingungen spezielle Bodenkonstruktionen oder Füllkörper wie Ringe, Sättel oder Kugeln mit stegartigen Segmenten.
Während die Kontaktstrecke eher im mittleren Bereich des Wäschers angeordnet ist, befinden sich im unteren Teil der Sumpf sowie der Gaszulauf. Das Gas soll dabei möglichst gleichmäßig in die Kontaktstrecke strömen, weshalb auch hier spezielle Einbauten zur Strömungsführung vorhanden sind.
Die im Wäschersumpf befindliche Waschlösung wird je nach Beladung entweder aus dem Prozess abgeführt und wieder aufbereitet oder ein Teil davon über Umwälzpumpen zurück zur Waschmittelaufgabe gefördert. Diese befindet sich am oberen Teil des Nasswäschers und soll dafür sorgen, dass die Waschlösung möglichst fein dispergiert in den Kontaktbereich gelangt. Dies wird in der Regel über Sprühdüsen oder -balken erreicht. Deren Öffnungsdurchmesser ist dabei abhängig vom vorliegenden Waschprozess. Wichtig ist dabei, dass die feinen Düsen nicht verstopfen. Im Wäscherkopf befindet sich ebenso noch der Gasauslass sowie ein nachgeschalteter Tropfenabscheider. Diesen muss das gereinigte Gas durchlaufen, damit sichergestellt wird, dass keine Tröpfchen der Waschsuspension mitgerissen werden bzw. diese entsprechend abgeschieden werden.
Wer sich einen Nasswäscher kaufen möchte, sollte hierbei zunächst seine prozessseitigen Rahmenbedingungen und Anforderungen genauestens prüfen. Auch die jeweilige Prozessintegration bzw. der Aufstellort des Nasswäschers sollten dabei mit Bedacht geplant werden. Sobald die groben Eckpunkte definiert sind, kann der Apparat mit dem jeweiligen Verfahren entsprechend projektiert werden. Bei der Dimensionierung und Projektierung des Nasswäschers sollten neben einem möglichst hohen Abscheidegrad auch Punkte wie Wartungsaufwand, Energie- und Waschmitteleinsatz eine entscheidende Rolle spielen.